… bei Flüchtlingen

(English)

Einer der wichtigsten Faktoren für das Lernen, Aufrechterhalten oder Vergessen einer Sprache ist, welche Einstellung man der Sprache gegenüber hat. Der einfachste Rat für jemanden, der eine neue Sprache lernen möchte ist, eine Person zu finden, deren Muttersprache es ist, und sich in sie oder ihn zu verlieben. Dann funktioniert es am besten. Und natürlich gilt auch das Gegenteil – für wie viele von uns ist eine Sprache nicht durch einen schrecklichen Lehrer oder eine fürchterliche Lehrerin endgültig verdorben worden.

Eine positive Einstellung zu Sprache und Kultur eines Landes kann auch vor Sprachverlust schützen, während negative Gefühle dazu führen, daß die Sprache schneller vergessen wird. Dies ist auch das Ergebnis einer Studie zum Deutsch von deutsch-jüdischen Flüchtlingen, aus der klar hervorging, dass die jeweilige Verfolgungsgeschichte einen starken Einfluss darauf hatte, wie stark die einzelnen Teilnehmer ihr Deutsch verloren hatten.

Flüchtlinge haben oft sehr traumatische Erfahrungen erleben müssen, und diese sind oft mit der Muttersprache assoziiert. Dies kann zu einem Verdrängungsprozess führen und dazu, dass man die Sprache als solches völlig ablehnt. In solchen Situationen kommt es oft zu stärkeren Attritionserscheinungen, als sonst der Fall ist.