
Zu den schlimmsten und frustrierendsten Auswirkungen einer Gehirnschädigung gehören hierdurch ausgelöste Sprachprobleme, wie sie zum Beispiel in Folge eines Schlaganfalles oder Demenz, oder auch nach einem Unfall auftreten und Sprachproduktion und -verständnis auf die verschiedensten Arten beeinträchtigen können.

Bei Menschen die mehr als eine Sprache sprechen ist es unmöglich vorherzusagen, welche dieser Sprachen am stärksten beeinträchtigt werden wird, oder welche sich am besten und am schnellsten erholt. Ganz allgemein lässt sich zwar sagen, dass die Sprache, die vorher am besten beherrscht wurde wahrscheinlich am wenigsten Schaden nimmt und als erstes wieder Besserung zeigt, aber es lassen sich in der Literatur auch zahlreiche Gegenbeispiele finden. Einer der Vorteile von Mehrsprachigkeit ist jedoch, dass Mehrsprachige bessere Chancen auf eine völlige Heilung nach einem Schlaganfall haben.
Zu der Frage, ob eine Sprache in der vor der Krankheit schon starker Sprachverlust vorhanden war damit auch mehr Gefahr läuft, von einem Schlaganfall stärker in Mitleidenschaft gezogen zu werden, liegen bislang keine Forschungsergebnisse vor. Man sollte jedoch auf jeden Fall immer gut auf Sprache achten: sollten auf einmal besonders starke Veränderungen eintreten, so sollte man dies nicht auf den Sprachreversionsmythos schieben, sondern in Erwägung ziehen, ob es nicht vielleicht ein Warnsignal sein kann.